Ankunft mit Vorfreude
Es war einer dieser Spätsommertage, an denen die Sonne beschloss, Überstunden aus Prinzip zu verweigern. Die Wolken hatten das Monopol am Himmel, und ein Lichtstrahl hätte wohl eine behördliche Genehmigung benötigt. Für mich als Hochzeitsfotograf in München ist das kein Drama – schließlich kann man auch ohne Sonne glänzen, nur halt etwas subtiler. Diese Hochzeit führte mich nach München Solln und ins idyllische Pullach im Isartal, wo selbst Wolken die Kulisse nicht weniger charmant machen.
Ein historischer Auftakt
Die Trauung fand in der alten Sollner Kirche in der Herterichstraße statt – ein Gebäude, das so viel Geschichte atmet, dass man versucht ist, automatisch leiser zu sprechen. Der Brautvater führte die Braut zum Altar, während der Bräutigam den Gesichtsausdruck eines Mannes trug, der gerade gleichzeitig sehr glücklich und sehr nervös ist.
Zwischenstopp mit Aussicht
Noch vor der Trauung zog es uns nach Pullach zum Rabenwirt. Die Isarterrasse dort ist einer dieser Orte, an denen man gern länger verweilen würde – selbst wenn der Blick ins Tal an diesem Tag in 50 Shades of Grau daherkam. Die Sonne war definitiv verhindert, aber die großen Schirme der Terrasse waren bereit, jederzeit den Platzregen auszubremsen. Neben den klassischen Porträts machten wir auch einige bewegte Aufnahmen – weil nichts so lebendig wirkt wie ein Brautpaar, das in voller Montur so tut, als ob es gerade zufällig an der Kamera vorbeiflanierte.
Feierliche Vielfalt im Rabenwirt
Der Rabenwirt bietet drei Gaststuben und das sogenannte Beisl – eine Auswahl, die fast schon zum Location-Hopping innerhalb des Hauses einlädt. Für unsere eher überschaubare Hochzeitsgesellschaft war das perfekt: genug Raum, um sich zu verteilen, und trotzdem so gemütlich, dass man nicht befürchten musste, Gäste in anderen Postleitzahlen zu verlieren.
Kleine Gesten, große Wirkung
Nach der Kirche gab es die ersten Gratulationen und ein kleines Gruppenfoto – praktisch und herzlich zugleich. Das große Gruppenfoto folgte beim Rabenwirt, ganz bodenständig ohne Drohne oder akrobatische Turnübungen auf Leitern. Beim Sektempfang auf der Isarterrasse stiegen dann rote Herzluftballons gen Himmel, vermutlich auf der Suche nach der Sonne.
Ein Tag mit Charakter
Diese Hochzeit war der Beweis, dass nicht das Wetter, sondern die Menschen den Tag strahlen lassen. Ob in der Kirche, auf der Terrasse oder zwischen Aperol und Applaus – es sind die Blicke, Gesten und kleinen Momente, die eine Geschichte erzählen. Und vielleicht auch die Erkenntnis, dass ein wolkenverhangener Himmel einfach nur die perfekte Softbox ist.