Ein warmer Julitag mit dramatischer Note
Es war einer dieser Julitage, an denen die Luft schon am Vormittag mehr nach Gewitter roch als nach Sommerbrise. Die imposante Lukaskirche im Münchner Stadtteil Lehel bot den perfekten, kühlen Zufluchtsort für die Trauung, die ich an diesem Tag als Hochzeitsfotograf in München begleiten durfte. Beim Eintreffen: angespannte Vorfreude, leise Gespräche – und die unterschwellige Frage, ob das Wetter wohl mitspielen würde.
Die Trauung – Tradition mit eigener Handschrift
Ein kleines, aber feines Detail: Die Trauzeugen reichten dem Brautpaar persönlich die Ringe. Diese Geste, so unspektakulär sie wirkt, bringt immer eine besondere Nähe in den Moment. Nach dem Auszug aus der Kirche verabschiedeten sich die Gäste schon einmal in Richtung Feierlocation – ich durfte das Brautpaar noch zu einem kurzen Abstecher an die Isar und zum Friedensengel entführen.
Kurzes Shooting zwischen Fluss und Engel
Der Isarstrand war – wie an schwülen Sommertagen üblich – rappelvoll. Also verlegten wir uns spontan auf ein paar Aufnahmen auf der Brücke, bevor es weiterging zum Friedensengel. Dieser Ort ist für Brautpaarfotos fast ein Geschenk: Springbrunnen, imposante Treppen, schattige Bänke und eine großzügige Grünanlage – alles in direkter Reichweite. Ganz oben wacht der goldene Engel, und man könnte fast meinen, er lächelt über das Geschehen.
Location mit Seeblick – das Wirtshaus am Rosengarten
Das Wirtshaus am Rosengarten im Münchner Westpark thront leicht erhöht über einem kleinen See. Wer hier feiert, bekommt nicht nur einen großzügigen Biergarten, sondern auch drei Festsäle zur Auswahl. Für diese Hochzeit fiel die Wahl auf den Panoramasaal – mit bodentiefen Fenstern und Blick ins Grüne.
Regen, Schirme und ein Apfel
Auf der Fahrt vom Lehel in den Westpark öffnete der Himmel schließlich seine Schleusen. Bei unserer Ankunft regnete es noch, doch große Sonnenschirme (zweckentfremdet) brachten das Brautpaar trockenen Fußes ins Innere – begleitet von herzhaftem Lachen. Kaum angekommen, folgte ein für mich völlig neues Ritual: Beide mussten gleichzeitig in einen Apfel beißen. Ob Tradition oder spontane Idee – der Apfel wurde zum Symbol für gemeinsames Anpacken.
Vom Fassanstich bis zum Dessertnebel
Der Nachmittag ließ sich dann doch auf der Terrasse genießen. Am frühen Abend griff der Bräutigam zum Holzhammer und zapfte routiniert das Bierfass an – ohne Überschwemmung, aber mit ordentlichem Applaus. Das große Finale: ein Dessertbuffet, inszeniert mit Trockeneis-Nebel, und zwei herzförmige Torten mit Beeren und Früchten. Selbstverständlich inklusive gegenseitigem Füttern – ein Moment, der immer wieder für Schmunzeln sorgt.
Persönliches Fazit
Diese Hochzeit bleibt mir vor allem wegen ihrer Mischung aus klassischer Eleganz und charmanten Überraschungen im Gedächtnis. Und weil sie zeigt, dass selbst ein Sommerregen einer guten Feier nicht im Weg steht – er liefert nur zusätzliche Fotomotive.